Fusionsgespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank

Die Vorstände der Banken sprechen über eine mögliche Fusion. Das teilten beide Institute am Sonntag in einer Ad-hoc-Mitteilung mit. Die Aktienkurse reagieren positiv. Doch hätten beide Häuser schon früher ihre Aktionäre informieren müssen?

Am Samstag 9. März schreibt die WELT auf ihrer Onlineseite:

Der Vorstand der Deutschen Bank habe beschlossen, Gespräche mit der Commerzbank aufzunehmen, um eine Fusion zu prüfen. Demnach habe es erste inoffizielle Kontakte in sehr kleiner Runde gegeben. Diese seien allerdings noch nicht in einem Stadium, in dem sie mitteilungspflichtig seien.

Am Sonntag 17. März, also eine Woche später, veröffentlicht die Deutsche Bank folgende Ad-hoc-Mitteilung.

Mit Blick auf sich bietende Opportunitäten hat der Vorstand der Deutschen Bank beschlossen, strategische Optionen zu prüfen. Diese Optionen wird der Vorstand daraufhin bewerten, ob sie Wachstum und Profitabilität der Bank stärken. Es gibt keine Gewähr, dass es zu einer Transaktion kommt. In diesem Zusammenhang bestätigen wir, dass Gespräche mit der Commerzbank geführt werden.

Schon seit Wochen wird über eine Fusion der beiden Banken spekuliert. Laut Medienberichten sollen Bundesfinanzminister Olaf Scholz und sein Staatssekretär Jörg Kukies die Chefs der beiden Banken dazu gedrängt haben, eine Fusion zu prüfen. Ob ein solcher Zusammenschluss die Probleme der Banken löst, ist umstritten.

Banken bestätigen Gespräche

Klar ist aber, dass es bereits Gespräche gab. Denn in der Mitteilung heißt es, dass der Vorstand Gespräche mit der Commerzbank bestätigt. Das bedeutet also, dass in der vergangenen Woche noch intensivere Gespräche geführt wurden, sodass diese nun adhoc-pflichtig waren. Oder hätten beide Häuser schon früher ihre Aktionäre informieren müssen? Dazu berichten die Medien heute gar nicht, obwohl diese Frage durchaus interessant ist.

Wann wurden die Aufsichtsräte beider Geldhäuser über die Fusionsgespräche informiert und haben diese ein Mandat für offizielle Verhandlungen gegeben?

Dass die Bafin bei solchen Fällen genau hinschaut, musste die Deutsche Bank schon schmerzhaft erleben. 2017 war eine Strafe von über einer halben Million Euro fällig, weil die Bank bei Ad-hoc-Mitteilungen geschludert hatte. Mit solchen Mitteilungen müssen börsennotierte Unternehmen den Kapitalmarkt unverzüglich informieren, wenn die Informationen einen Einfluss auf den Aktienkurs haben können.

Die Aktienkurse der beiden Geldinstitute reagieren heute sehr positiv: die Deutsche Bank-Aktie ist Tagesgewinner im DAX mit einem Plus von 4,2%. Der Xetra-Schlusskurs liegt bei 8,14 €. Noch deutlicher springt die Coba-Aktie ins Plus. Der MDAX-Wert steigt um 7,2 % auf 7,66 €.

Hinweis: Dieser Blogeintrag stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

Bildquelle: pixabay.com

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