In dieser Woche war der Tag der Aktie. Eine Marketingaktion der Direktbanken, um für die Aktie zu werben. Die Deutschen sind ja leider Aktienmuffel und horten trotz Minizinsen ihr Erspartes auf dem Sparbuch. Daher ein Plädoyer für die unternehmerische Beteiligung.
Kritiker der Aktie verweisen immer gerne auf die hohen Risiken dieser Anlageform. Ja, das stimmt, Aktien schwanken sehr stark und man braucht mitunter gute Nerven. Doch der Aktienkauf ist lohnenswert. Und zwar aus folgenden drei Gründen:
- Aktien werfen im Schnitt eine Rendite von 6% ab. Jährlich. Auf dem Tages- oder Festgeld steht derzeit eine Null vor dem Komma.
- Zahlreiche Unternehmen schütten Dividenden aus. Anleger profitieren also zusätzlich von einer jährlichen Ausschüttung.
- Aktien sind täglich handelbar. Das heißt: Anleger können die Papiere jederzeit erwerben und wieder verkaufen.
Beteiligung an einem Unternehmen
Mit einer Aktie gehört einem privaten Anleger ein kleiner Teil einer börsennotierten Firma. Und der Anleger kann vom Erfolg dieses Unternehmens profitieren. Vereinfacht gesagt kann man festhalten: Steigen die Gewinne des Unternehmens, dann steigt auch der Aktienkurs.
Doch ganz so einfach ist die Sache leider nicht. Die Aktienmärkte neigen zu Übertreibungen – nach oben und nach unten. Der deutsche Aktienindex DAX befindet sich nun seit 8 Jahren in einer Aufwärtsbewegung – der Index stieg von rund 3.700 Punkte im März 2009 auf aktuell über 12.000 Zähler. Das entspricht einer Performance von unglaublichen 225%. Es gibt natürlich auch gegenteilige Beispiele. Die Bank-Aktien und die Papiere der Versorger entpuppten sich in den vergangenen Jahren als wahre Kapitalvernichter. Die Mehrzahl der Aktien hat sich zuletzt aber stark entwickelt. So stieg z.B. die Adidas-Aktie seit 2009 von 23 Euro auf über 180 Euro. Ein Anstieg von fast 700%. Selbst wer Anfang 2008 bei 50 Euro eingestiegen ist, also vor dem Crash an den Börsen, kann sich heute über schöne Kursgewinne freuen.
An der Börse zählt die Zukunft
Jeder Deutsche hat in seinem Leben sicherlich schon Sportsachen oder Klamotten des Sportartikelkonzerns gekauft, aber die Aktie kauft leider nur eine Minderheit. Doch die Beteiligung an Deutschlands bekannter Marke hätte sich sehr gelohnt.
Jetzt kommen wir zum wichtigsten Punkt: An der Börse gibt es kein „wenn“ oder „hätte“. Der Blick zurück in die Vergangenheit bringt keine Rendite, an der Börse ist die Zukunft entscheidend. Und keiner weiß, wo morgen oder in einem Monat die Aktienkurse stehen. Und Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen. Aktuell befinden wir uns möglicherweise in der letzten Phase der Aufwärtsbewegung. Sprich: Weitere Kursanstiege an den Börsen sind wahrscheinlich, aber der nächste Crash wird kommen. Fragt sich nur: wann?
Anleger sollten daher ihre Kursgewinne mit einem Stop-Loss Limit absichern. Neueinsteiger sollten ebenfalls immer Limits setzen. Eine Aktie wird dann automatisch verkauft, wenn sie unter das Limit rutscht. Auf diese Weise ist man als Neuinvestor vor großen Verlusten gefeit, sollte es zum Crash kommen. Und wer eine Direktanlage in Aktien scheut, kauft am besten einen börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf einen Aktienindex, wie z.B. auf den DAX oder den MSCI World. Dann kauft man auf einen Schlag die 30 größten deutschen Börsen-Konzerne. Und das ist sicherlich kein schlechtes Investment.
Hinweis: Dieser Blogeintrag stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.
Bildquelle: pixabay.com
Wahre Worte. In Deutschland haben wir wenig Aktionäre, trotz Minizinsen kein Umdenken. Wobei momentan ein Einstieg eher zu spät. Ich kauf lieber wenn Kurse niedrig sind wie 2009/10
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Ich stimme Invest zu. In Deutschland ist die Tatsache das man mit einer Aktie Anteile an einem Realen Unternehmen kauft noch nicht angekommen. In den Köpfen ist es immer noch reine Spekulation…..leider
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